Re: propaganda im feuchter reichswaldblatt

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Autor: Peter Botschafter
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Betreff: Re: propaganda im feuchter reichswaldblatt
Ralph Lindner schrieb:
> hallo Bruno,
>
> ich finde es toll, dass ihr einen so schönen Artikel erstellt habt und
> dafür vielen Dank.
>
> Dennoch fände ich eine grundsätzliche Diskussion über die
> Argumentation "für Linux" interessant.
>
> Neulich hat Sebastian an diese Liste den schönen Artikel
> http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/
>
> gemailt, den ich recht aufschlussreich und nützlich finde.
>
> Der in eurem Artikel hergestellte direkte Bezug von Linux auf Windows
> vermittelt jedoch genau den Eindruck, dass Linux das bessere Windows
> ist, da es
> * nichts kostet
> * sicher ist
> * kostenlose Hilfe verfügbar ist
>
> Meiner Meinung nach sollte man sich entscheiden, ob man sich daran
> stört, dass "Neulinge" an Linux kritisieren, dass es nicht das
> "bessere Windows" ist, oder ob man "Neulinge" eben mit dieser
> Argumentation "ködern" will.
>
> Wirbt man mit dieser Argumentation "Umsteiger" an, und malträtiert
> diese dann hinterher mit einem Verhaltenscodex von "richtiges E-Mail
> schreiben" bis "Fragen richtig stellen", dann ist das irgendwie absurd
> und man braucht sich nicht wundern, dass wir von diesen Neulingen für
> "arrogant" gehalten werden.
>
> Ich vertrete immer den Standpunkt, dass Werbung klar und deutlich die
> jeweiligen Besonderheiten kommunizieren sollte. Wenn Werbung anderes
> bewirbt als geleistet wird, dann kommt es zwangsläufig zu
> unerfüllbaren Erwartungen und zu Unzufriedenheit.
>
> Meiner Meinung nach hat niemand von uns etwas davon, wenn sich Leute
> entscheiden Linux eine Chance gegen Windows zu geben und deshalb Linux
> ausprobieren. Masse ist kein Erfolg. Wir sind nicht Microsoft.
>
> Schützt Linux wirklich vor Angriffen?
> "Linux bewahrt vor Updates und Sicherheitsproblemen" (sgm.) stimmt
> nicht. Weder ist die Anzahl Updates im Umfang wesentlich geringer als
> unter Windows, noch schützt Linux vor Angriffen. Wer auf Phishingmails
> reinfällt, kann das auch unter Linux!
> In der c't gab es mal ein schönes Poster in dem ein Schuljunge vor der
> Oma ihrer Haustür stand und ihr mitteilte, er wäre der von ihrer Bank
> Bevollmächtigte, dem sie Ihr Sparbuch aushändigen soll. Phishing geht
> mit jedem OS und auch ganz ohne eines.
> Und wer auf jede Passwortabfrage mit der Eingabe des Passwortes
> reagiert und auf jeden OK-Knopf klickt, der sich ihm anbietet, der ist
> auch unter Linux bereitwilliges Opfer für potentielle und tatsächliche
> Angriffe. Aber auch wer seine Software unsicher konfiguriert oder
> trotz Sicherheitsupdates nicht aktualisiert, der macht sein System
> angreifbar - völlig egal, ob es ein Linux oder ein Windows-System ist.
>
> Haben wir nicht ganz andere Gründe FÜR Linux? Sollten wir nicht die
> Gründe vermitteln, die WIR tatsächlich haben, um evtl. Mitstreiter zu
> finden, die genau das von Linux erwarten, was es auch bietet?
>
> Viele Grüße
> Ralph
>


Hallo an alle,

in dem o.g. Artikel wurde natürlich auf die Vorteile von Linux
eingegangen (keine Viren usw). Ich finde aber, das muss man auch. Leider
lassen sich nicht viele Computer Benutzer damit beeindrucken, dass man
Linux auch komplett über die Shell bedienen kann, da dies für fast alle
"Windowsianer" unbekanntes Terrain ist. Es ist sicherlich schwierig, die
richtige Argumentation für einen Umstieg auf Linux zu finden. Fakt ist
allerdings, dass Linux durch diesen Artikel wieder "Propaganda" in
positivem Sinne erhält - und das ist gut so. Natürlich besteht das
Pishing Problem unter Linux genauso. Ich denke allerdings dass der
Artikel mehr auf Viren, Würmer, Trojaner etc. Probleme aufmerksam machen
will.
Den Artikel "Linux ist nicht Windows" (kenne ich auch und finde ihn
super). Diejenigen, die sich gerne und intensiver mit Linux
beschäftigen, werden auch mit der Zeit feststellen, dass man nicht nur
nehmen kann, sondern auch geben muss. Die, die es nicht einsehen werden
sowieso über kurz oder lang wider bei Windows landen.

Schönen Abend noch :-)

mfg sudo