Re: Call for Participation - Augsburger Linux-Infotag 2010

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Auteur: Ralph Lindner
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À: Martin Roecker, list
Sujet: Re: Call for Participation - Augsburger Linux-Infotag 2010
Am Di, 1.12.2009, 12:23, schrieb Sebastian Harl:
> Häufig unterscheidet man zwischen einem "Call for Papers" und "Call for
> Projects", o.ae. Das sind eigentlich feststehende Begriffe, die auch im
> Deutschen verwendet werden. Entsprechende deutsche Begriffe habe ich
> bislang eigentlich noch nicht gesehen und ich hab spontan auch keine
> Idee, wie man das schoen uebersetzen koennte.

Meinst Du, dass die englischen Begriffe deutlicher machen, was gefragt
ist, als es die deutsche Übersetzung tun würde? Im deutschen könnte man
allgemein zu Beiträgen aufrufen und dann konkretisieren ob Vorträge,
Arbeitskreise, Projekte oder was auch immer gewünscht ist. Auch wenn es im
Konferenzbereich üblich ist diese Begriffe zu verwenden, dann sicher nicht
weil sie klarer und präziser sind, eher schon, weil man damit kund tut,
wie international und global, also wie toll und wichtig man ist.

>> Und da gibt es Leute, die behaupten, englisch wäre kürzer und
>> präziser als
>> unsere Muttersprache. Nennt doch bitte die Stammtischeinladungen in
>> Zukunft zeitgemäß "call for participation in drinking and fachsimpling
>> with linuxfuzzies", damit man weiß, woran man ist ;-)
>
> "Einladung" finde ich keine passende Uebersetzung -- wenn dann irgendwas
> in die Richtung "Einladung / Aufforderung zur aktiven Teilnahme" und
> schon sind wir nicht mehr kuerzer als die englische Variante, geschweige
> denn dass das eine gebraeuchliche Begrifflichkeit waere …

An dem Beispiel sieht man recht gut, dass der englische Begriff keine
Vorteile bringt. Ich hätte jetzt einfach mal angenommen, es handelt sich
um eine Einladung - zur Teilnahme - also zu etwas passivem. Scheinbar bin
ich nicht die Zielgruppe, denn ihr anderen habt natürlich alle sofort
verstanden, dass mit "participation" was ganz anderes gemeint ist?! Hätte
man mich zur Mitwirkung oder gar Unterstützung aufgefordert - dann wäre
das etwas anderes gewesen. "Participation" ist aber eben nicht so präzise
und kann sehr viele verschiedene Arten der Teilnahme beschreiben, eine
eher aktive bis hin zur Mitverantwortung, eine Mitwirkung (im Sinne von
"contribution"), eine Teilhaberschaft, eine Beteiligung aber eben auch
eine einfache eher passive Teilnahme (zumindest entnehme ich das LEO). Ihr
seht, das Deutsche kennt viele Worte, welche die Qualtität der Teilnahme
konkretisieren, das englische anscheinend nicht.
Es ist also keinesfalls etwas gewonnen, wenn man deutschsprachige Menschen
zur "participation" auffordert, da in diesem Fall eben genau NICHT klar
wird, welche Form der Beteiligung von ihnen gewünscht wird. Vielleicht
will man damit ja eben gerade nicht zur "contribution", sondern eben nur
zur "attendance" auffordern - wer weiß das schon?

"Call for Papers" heißt ja übrigens eigentlich auch nicht mehr als "Ruf
nach Papieren", wobei das im deutschen so bescheuert klingt wie es
eigentlich auch im englischen ist, nur sieht man das da scheinbar etwas
lockerer und so etablieren sich solche Redewendungen leichter als im
Deutschen. Warum uns aber "Ruf nach Papieren" doofer vorkommt, als "call
for papers" kann eigentlich nur daran liegen, dass wir besser deutsch als
englisch können.

Viele Grüße
Ralph

-- 
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