Am Di, 1.12.2009, 12:23, schrieb Sebastian Harl: > Häufig unterscheidet man zwischen einem "Call for Papers" und "Call for > Projects", o.ae. Das sind eigentlich feststehende Begriffe, die auch im > Deutschen verwendet werden. Entsprechende deutsche Begriffe habe ich > bislang eigentlich noch nicht gesehen und ich hab spontan auch keine > Idee, wie man das schoen uebersetzen koennte. Meinst Du, dass die englischen Begriffe deutlicher machen, was gefragt ist, als es die deutsche Übersetzung tun würde? Im deutschen könnte man allgemein zu Beiträgen aufrufen und dann konkretisieren ob Vorträge, Arbeitskreise, Projekte oder was auch immer gewünscht ist. Auch wenn es im Konferenzbereich üblich ist diese Begriffe zu verwenden, dann sicher nicht weil sie klarer und präziser sind, eher schon, weil man damit kund tut, wie international und global, also wie toll und wichtig man ist. >> Und da gibt es Leute, die behaupten, englisch wäre kürzer und >> präziser als >> unsere Muttersprache. Nennt doch bitte die Stammtischeinladungen in >> Zukunft zeitgemäß "call for participation in drinking and fachsimpling >> with linuxfuzzies", damit man weiß, woran man ist ;-) > > "Einladung" finde ich keine passende Uebersetzung -- wenn dann irgendwas > in die Richtung "Einladung / Aufforderung zur aktiven Teilnahme" und > schon sind wir nicht mehr kuerzer als die englische Variante, geschweige > denn dass das eine gebraeuchliche Begrifflichkeit waere … An dem Beispiel sieht man recht gut, dass der englische Begriff keine Vorteile bringt. Ich hätte jetzt einfach mal angenommen, es handelt sich um eine Einladung - zur Teilnahme - also zu etwas passivem. Scheinbar bin ich nicht die Zielgruppe, denn ihr anderen habt natürlich alle sofort verstanden, dass mit "participation" was ganz anderes gemeint ist?! Hätte man mich zur Mitwirkung oder gar Unterstützung aufgefordert - dann wäre das etwas anderes gewesen. "Participation" ist aber eben nicht so präzise und kann sehr viele verschiedene Arten der Teilnahme beschreiben, eine eher aktive bis hin zur Mitverantwortung, eine Mitwirkung (im Sinne von "contribution"), eine Teilhaberschaft, eine Beteiligung aber eben auch eine einfache eher passive Teilnahme (zumindest entnehme ich das LEO). Ihr seht, das Deutsche kennt viele Worte, welche die Qualtität der Teilnahme konkretisieren, das englische anscheinend nicht. Es ist also keinesfalls etwas gewonnen, wenn man deutschsprachige Menschen zur "participation" auffordert, da in diesem Fall eben genau NICHT klar wird, welche Form der Beteiligung von ihnen gewünscht wird. Vielleicht will man damit ja eben gerade nicht zur "contribution", sondern eben nur zur "attendance" auffordern - wer weiß das schon? "Call for Papers" heißt ja übrigens eigentlich auch nicht mehr als "Ruf nach Papieren", wobei das im deutschen so bescheuert klingt wie es eigentlich auch im englischen ist, nur sieht man das da scheinbar etwas lockerer und so etablieren sich solche Redewendungen leichter als im Deutschen. Warum uns aber "Ruf nach Papieren" doofer vorkommt, als "call for papers" kann eigentlich nur daran liegen, dass wir besser deutsch als englisch können. Viele Grüße Ralph -- Mailing-Liste der Linux User Schwabach (LUSC) e.V. Vor und beim Posten bitte => http://lusc.de/List-Netiquette <= und => http://lusc.de/List-Howto <= beachten. Danke!