Re: Der Wandel der Zeit & Vorschlaege fuer das WW 2009

Startseite
Anhänge:
Nachricht
+ (text/plain)
+ signature.asc (application/pgp-signature)
Nachricht löschen
Nachricht beantworten
Autor: Bruno Kleinert
Datum:  
To: list
Betreff: Re: Der Wandel der Zeit & Vorschlaege fuer das WW 2009
Am Montag, den 20.10.2008, 09:55 -0700 schrieb
tobias.mauer@???:
> Dann wurde auf der Mailingliste auch noch das Thema: 'Wir sind ja gar
> nicht mehr Linux' angesprochen, welches im IRC Channel seine
> Fortfuehrung fand. Neben der Aenderung der Satzung wurden auch noch
> andere Dinge vorgeschlagen, die ich einfach mal alle so stehen lassen
> moechte wie sie sind. Werden wohl alle irgendwie ihre
> Daseinsberechtigung haben.

mist, anscheinend schaffe ich es nicht meine argumentation und meinung
ausreichend deutlich und v.a. begruendet in die runde zu schmeissen...
>
> Jeder in der LUSC geht anders mit dem Thema 'Linux verwenden' um. Der
> eine verwendet es hauptsaechlich auf Servern und muss hier sehr viel
> mit machen, der Andere bastelt einfach gerne und der dritte will
> einfach nur mal gucken, was es sonst noch so gibt. Mit der Zeit sind
> alle diese Persoenlichkeiten bei der LUSC gelandet und eine Zeit lang
> konnten Sie auch alle schoen nebeneinander existieren. Auf einmal
> funktioniert dies nicht mehr. Was ist also passiert?

s.u.

> Von Jahr zu Jahr wurde die Installation eines Linuxsystemes aber auch
> imemr einfacher und die Hardware wurde auch immer leistungsstarker.
> Nach dem erten uralt-PC der zum DSL Router umkonfiguriert wurde und
> seinen Dienst dann leistete, kamen noch andere Punkte, die man mit der
> Zeit auch immer besser mit 'Open Source Programmen' machen konnte.
> Beste Beispiele fuer die ersten Pakete die immer installiert wurden
> waren Open Office und Firefox. Um es abzukuerzen: Man musste frueher
> einfach noch viel laenger suchen um sein System den Beduerfnissen
> anzupassen. Dies ist mittlerweile nicht mehr so. Einfach die Live-CD
> einer beliebigen Instalation einlegen und die wichtigsten Programme
> sind schon auf dem System vorhanden. Das einzge Frickeln von damals
> war also auf einmal weg. Was also machen?

bzgl. "was ist also passiert?": einige zentrale LUSC-mitglieder, mit
fundiertem wissen und erfahrung mit freier software und linux, sind
heute bei weitem nicht mehr so aktiv wie sie es noch bis vor ein paar
jahren waren. die "geek-artig" angehauchten diskussionen sind deshalb
zurueckgegangen und die LUSC scheint heute weniger zielgefuehrt vor sich
hin zu vegetieren. verstaerkt wird diese LUSC-interne entwicklung noch
durch die weiterentwicklung freier software, da huerden kleiner werden
ein gestecktes ziel zu erreichen.
ich koennte es mir leicht machen und einfach austreten, doch
"bloederweise" ist mir die LUSC noch nicht scheiss egal und ich mache
mich lieber mit meinen mails unbeliebt.
>
> Um weiterhin ein bisschen mehr zu sehen hat man also angefangen, sich
> die anderen Distributionen anzusehen. Hat den Vergleich aus der Arbeit
> mit anderen Betriebssystemen gesucht und ist letztenendes bei der in
> meinen Augen fuer User wie mich sinnvollsten Alternative gelandet:
> Einem PC mit genug Power fuer das gleichzeitige anfeuern von mehreren
> VMs, auf denen die unterschiedlichsten Distributionen getestet werden.
> Doch allen Anschein nach zaehlt dieses ja jetzt nicht mehr, da das
> Host-BS als unfrei zaehlt und man daher nicht mehr als Linux-User
> angesehen wird. Immer wieder musste man sich kontrollieren lassen,
> dass auch ja ein Linux irgendwo zu finden ist.

wie du es oben schon erwaehnt hast, und ich dem auch zustimme, geht
heute mit linux vieles leichter und man spart sich zeit bei
grundlegenden dingen, die frueher nervenraubender waren. die neuerdings
eingesparte zeit koennte man nun nutzen um sich einen schritt weiter zu
wagen. und wenn es heute leichter ist, ein laufendes linux zu erhalten,
dann schwindet der grund erst recht dahin, es innerhalb einer VM laufen
zu lassen! wer bohrt denn schon tiefer, wenn er/sie in einer VM mal
schnell feststellen kann, dass selbst ein ubuntu nicht 1:1 genau so zu
begrabschen ist, wie ein windows bzw. mac os x? so jemand ist kein
linux-user und wird so schnell auch keiner werden, sondern
desinteressiert bei seinem 0815-system haengenbleiben...
>
> Das man zu Hause diverse Geräte mit Open Source betreibt ist dann ja
> schon irrelevant dabei. [...]

ja, heutzutage ist es das: einen linksys WRT mit $SONSTWAS-WRT zu
bespielen geht per kopieren&einfuegen aus der dokumentation [1], [2].
einzige anforderungen: lesen, klicken, grundlegende tastaturbedienung,
ende.

> Das man taeglich mit Linux arbeitet, nur zu Hause sich fuer etwas
> Anderes entschieden hat, stellt einen also dann vor die Frage: Bin ich
> oder der andere falsch im Verein? [...]

das frage ich mich wirklich. sind meine erwartungen zu hoch geworden?
ist die LUSC schon so weit abgesunken? ist es die kombination aus
beidem? sollte man auf der anderen seite ein absinken der LUSC einfach
hinnehmen?

> Darf ich mich guten Gewissens noch blicken lassen und stolz ueber
> Linux erzaehlen und anderen dazu raten, obwohl ich ja kein truer Linux
> Anhanger bin. Als kleines Beispiel: Ich sehe mich auch als Metaller
> und finde die Mamma Mia Musical Umsetzung und die High School Musical
> Filme trotzdem gut. Von denen schimpft mich aber keiner, obwohl ich
> nicht mit Kutte rumlaufe und lange Haare habe.

ich halte es fuer sehr schwierig jemandem etwas zu "verkaufen", von was
man selbst nicht ueberzeugt ist!
>
> Es hat schon immer die 'Nur Open Source und sonst ja nix Personen
> gegeben', und ich habe sie auch respektiert. Mittlerweile ist man aber
> allerdings in den Augen mancher einer Linux User 2. Klasse, nur weil
> man aus privaten Gruenden andere Kaufentscheidungen trifft. Das finde
> ich einfach nur schade.
> Und nebenbei - um auf den Anfang zurueck zu kommen - sind die 'Open
> Source Lan Parties' spontan entstanden. Doch auch schon vor vielen
> Jahren gab es Abende und naechte, wo man sich statt auf Youtube die
> Videos anzusehen diese heruntergeladen und dann mit mplayer geschaut
> hat. Zusammen. Und zwischendrin gab es immer mal wieder eine Runde
> terinet oder auch closed source Spiele. Damals hat das niemanden
> gestört. Heute wo alles liberalen geworden ist stört es komischerweise
> die Gruppe, die dies in meinem Augen mir erst einmal so nahe gebracht
> hat. Denn als ich damals Linuxer wurde, hatte ich nur besagten
> Linux-DSL-Router und durfte mich dennoch Linux User nennen. Heute mit
> 5 Linux Geräten im Haushalt zaehlt das aber wohl nicht mehr... Schade
> schade...

s.o., es ist leichter geworden ein linux ohne ausdauerndes herzblut auf
die schnelle irgendwo gedankenlos draufzuklatschen... mit ueberzeugung
sollte man ein linux-user sein und das nicht einfach so von sich
behaupten.

fuddl

[1] http://wiki.openwrt.org/OpenWrtDocs/Installation
[2] http://downloads.openwrt.org/kamikaze/docs/openwrt.html