Servus Linuxer,

da geht ja gerade etwas ab auf der Mailingliste, also moechte ich nicht nur herumsitzen, sondern mich auch mit einem Randbeitrag daran beteiligen.

Fakt ist in meinen Augen, dass man an der alten Veranstaltung nichts mehr aendern kann und daher statt auf alten Sachen herumzureiten lieber die Energie in die naechsten Events stecken sollte. In dem Fall den ich jetzt beschreibe, das Workshop Weekend 2009.

Leider konnte in der Vergangenheit ein immer stärkerer Rückgang der Besucher festgestellt werden. Dennoch wird der Raum den wir im Juze belegen immer groesser bzw. er bleibt so gross, wie er mittlerweile ist. In meinen Augen ist die Veranstaltung dadurch schon fast zum Scheitern verurteilt.

Begründung:
2 Personen halten im oberen Stockwerk einen Vortrag vor sehr wenigen Personen. Alle fühlen sich dabei etwas komisch, da auf der einen Seite der Raum zu gross ist, auf der Anderen Seite die Besucher aber auch einen negativen Eindruck ala 'Linux scheint keinen zu interessieren ausser mich' erhalten. Daher würde ich vorschlagen, den Platz einfach wieder etwas zu stocken. Entweder nur unten oder wie frueher nur oben. Kleinerer Raum bedeutet mehr Leute bedeutet, dass externe Besucher evtl. den Eindruck erhalten, dass Sie nicht alleine auf verlorenem Boden sind. Und sind wir doch mal ehrlich: Wenn wir es schaffen auf einer Schiene aktuell genuegend Vortraege fuer 2 volle Tage zusammen zu bekommen, dann wuerde das auch im programm besser aussehen.

Dann wurde auf der Mailingliste auch noch das Thema: 'Wir sind ja gar nicht mehr Linux' angesprochen, welches im IRC Channel seine Fortfuehrung fand. Neben der Aenderung der Satzung wurden auch noch andere Dinge vorgeschlagen, die ich einfach mal alle so stehen lassen moechte wie sie sind. Werden wohl alle irgendwie ihre Daseinsberechtigung haben. Und da eh schon so viele was gesagt haben, hier auch mein Senf dazu.

Jeder in der LUSC geht anders mit dem Thema 'Linux verwenden' um. Der eine verwendet es hauptsaechlich auf Servern und muss hier sehr viel mit machen, der Andere bastelt einfach gerne und der dritte will einfach nur mal gucken, was es sonst noch so gibt. Mit der Zeit sind alle diese Persoenlichkeiten bei der LUSC gelandet und eine Zeit lang konnten Sie auch alle schoen nebeneinander existieren. Auf einmal funktioniert dies nicht mehr. Was ist also passiert?

Aus Mangel an 100%igen anderne Beispielen kann ich also nur mich als Ausgangspunkt nehmen. Frueher also, als ich noch SIngle war, in einer anderen Stadt lebte wo ich dem Verein auch mehr zurueckgeben konnte, war der Kontakt groesser und man hat sich einen Namen gemacht. Von Jahr zu Jahr wurde die Installation eines Linuxsystemes aber auch imemr einfacher und die Hardware wurde auch immer leistungsstarker. Nach dem erten uralt-PC der zum DSL Router umkonfiguriert wurde und seinen Dienst dann leistete, kamen noch andere Punkte, die man mit der Zeit auch immer besser mit 'Open Source Programmen' machen konnte. Beste Beispiele fuer die ersten Pakete die immer installiert wurden waren Open Office und Firefox. Um es abzukuerzen: Man musste frueher einfach noch viel laenger suchen um sein System den Beduerfnissen anzupassen. Dies ist mittlerweile nicht mehr so. Einfach die Live-CD einer beliebigen Instalation einlegen und die wichtigsten Programme sind schon auf dem System vorhanden. Das einzge Frickeln von damals war also auf einmal weg. Was also machen?

Um weiterhin ein bisschen mehr zu sehen hat man also angefangen, sich die anderen Distributionen anzusehen. Hat den Vergleich aus der Arbeit mit anderen Betriebssystemen gesucht und ist letztenendes bei der in meinen Augen fuer User wie mich sinnvollsten Alternative gelandet: Einem PC mit genug Power fuer das gleichzeitige anfeuern von mehreren VMs, auf denen die unterschiedlichsten Distributionen getestet werden. Doch allen Anschein nach zaehlt dieses ja jetzt nicht mehr, da das Host-BS als unfrei zaehlt und man daher nicht mehr als Linux-User angesehen wird. Immer wieder musste man sich kontrollieren lassen, dass auch ja ein Linux irgendwo zu finden ist.

Das man zu Hause diverse Geräte mit Open Source betreibt ist dann ja schon irrelevant dabei. Das man taeglich mit Linux arbeitet, nur zu Hause sich fuer etwas Anderes entschieden hat, stellt einen also dann vor die Frage: Bin ich oder der andere falsch im Verein? Darf ich mich guten Gewissens noch blicken lassen und stolz ueber Linux erzaehlen und anderen dazu raten, obwohl ich ja kein truer Linux Anhanger bin. Als kleines Beispiel: Ich sehe mich auch als Metaller und finde die Mamma Mia Musical Umsetzung und die High School Musical Filme trotzdem gut. Von denen schimpft mich aber keiner, obwohl ich nicht mit Kutte rumlaufe und lange Haare habe.

Es hat schon immer die 'Nur Open Source und sonst ja nix Personen gegeben', und ich habe sie auch respektiert. Mittlerweile ist man aber allerdings in den Augen mancher einer Linux User 2. Klasse, nur weil man aus privaten Gruenden andere Kaufentscheidungen trifft. Das finde ich einfach nur schade.

Und nebenbei - um auf den Anfang zurueck zu kommen - sind die 'Open Source Lan Parties' spontan entstanden. Doch auch schon vor vielen Jahren gab es Abende und naechte, wo man sich statt auf Youtube die Videos anzusehen diese heruntergeladen und dann mit mplayer geschaut hat. Zusammen. Und zwischendrin gab es immer mal wieder eine Runde terinet oder auch closed source Spiele. Damals hat das niemanden gestört. Heute wo alles liberalen geworden ist stört es komischerweise die Gruppe, die dies in meinem Augen mir erst einmal so nahe gebracht hat. Denn als ich damals Linuxer wurde, hatte ich nur besagten Linux-DSL-Router und durfte mich dennoch Linux User nennen. Heute mit 5 Linux Geräten im Haushalt zaehlt das aber wohl nicht mehr... Schade schade...

Tobias