Am 05.11.2017 um 22:36 schrieb Sven Velt: > Norbert Tretkowski wrote: [...] > Gut, das trifft jetzt alle, die diesen Weg wählen und sagt erstmal nix > zum Signal-Desktop-Foo, heißt aber im Umkehrschluss auch: Wenn Moxie&Co. > das ernst nehmen, kommt jetzt alle Nase lange ein (weiteres) Update mit > 200+MB... Ich werde das mal beobachten... im Idealfall ist das ganze ja so weit automatisiert, dass sich der Aufwand bei Moxie & Co. in Grenzen halten sollte. >> Mir geht diese ganze "ich verpacke alles in ein Paket" Mentalität so auf >> den Zeiger, egal ob nun bei Web-Apps wie Signal (der Matrix Client Riot >> macht den exakt selben Blödsinn), bei Containern, oder bei den neuen und >> ach so hippen Paketformaten Flatpak und Snap. > > *signed* > > Wobei ich bei Container noch dazusagen würde, dass man die auch sinnvoll > (als leichtgewichtige Virtualisierung) einsetzen kann. Bei diesem > Docker™- und Vagrant™-Wahnsinn allerdings geb ich Dir zu 100% recht. Ich > finde gerade den Link nicht, aber da hat mal jemand Wordpress > komplett filetiert und kam am Ende auf 12 (in Worten: zwölf) > Container... Wobei das ja der "richtige" Weg ist, wenn man mit Containern arbeitet, zumindest dann, wenn man den Container nicht als leichtgewichtige VM nutzt, in die man sich z.B. auch mit SSH einloggen kann. Jeden Dienst in einen eigenen Container. Das führt auch nicht dazu, dass man bei einer Sicherheitslücke einen riesigen Container aktualisieren muss, sondern dann kann man gezielt nur diesen einen betroffenen und hoffentlich kleinen Container aktualisieren. Daher sind ja auch Systeme wie Kubernetes nötig, weil bei der Menge an Containern keiner mehr den Überblick behalten kann, welche Container wovon abhängen und auf welchen Systemen laufen. Und was Vagrant angeht, das nutze ich mit dem libvirt Provider auf meinem Notebook zum Entwicklen und Testen, dafür ist es eine tolle Sache (ja, es gibt auch einen LXC Provider). Für den produktiven Betrieb ist das aber natürlich nix. > Damit bleibt aber bzgl. des Subjects auch zurück: Aktuell gibt es KEINEN > Messenger, der sinnvoll auf iOS, Android UND dem Desktop (und da zähl > ich jetzt Linux, Win und MacOS rein) zu verwenden ist. Leider wahr :-( Die Probleme die ChatSecure unter iOS hat kommen daher, dass iOS die laufenden Apps nach X Minuten beendet. Rein technisch stimmt das nicht ganz, ein kleiner Teil der App kann im Hintergrund weiter laufen, der reicht aber nicht um eine permanente Verbindung zum XMPP Server offen zu halten. Man könnte darüber aber ein regelmäßiges Polling implementieren, so wie es Threema auch macht, wenn keine Google Services vorhanden sind. Echtes Push wäre das dann natürlich nicht. Android macht das zwar auch, sprich beendet laufende Apps im Hintergrund nach einer gewissen Zeit, aber da hat der Nutzer die Möglichkeit, das Verhalten zu ändern. Apple hält seine User offenbar alle für technisch unfähig, so dass sie mit Gewalt verhindern wollen, dass eine App durch so ein Verhalten ein paar Prozent mehr Akku verbraucht. Denn dann könnte der User sich ja beschweren, dass der Akku so schnell leer ist. Quizfrage: Warum gibt es bei iOS kein "Experten-Menü", bei dem man das Verhalten anpassen kann? > Also doch noch einen IRC-Proxy/-Bouncer und eine dazu passende App für > iOS und Android bauen. FREIWILLIGE VOR! ;-) Das IRC Protokoll ist starr, da wäre ein Proxy/Bouncer zwar ein ekliger Workaround um einen Messenger zu implementieren, aber man könnte damit dann z.B. Dinge wie Client State Indication bei XMPP für IRC bauen. Die Frage ist dann nur, wie Lieschen Müller so einen Proxy/Bouncer betreiben soll. Das wäre dann also wieder keine massenkompatible Lösung, und die technischen Einschränkungen von iOS (siehe oben) löst man dadurch dann auch nicht. Der Conversations Entwickler hat eine Menge Aufwand getrieben, damit der Akku möglichst schonend behandelt wird, obwohl die App permanent im Hintergrund läuft und eine dauerhafte Verbindung zum XMPP Server offen hat (zumindest wenn man auf die Google Services auf dem Smartphone verzichtet). Das ging aber nur, weil es bei XMPP bereits die nötigen Erweiterungen gab. Was das angeht, hat Signal übrigens auch noch Optimierungs-Potential: https://tretkowski.de/Screenshot_20171106-063007.png Zum Vergleich: Conversations hängt an zwei XMPP Accounts, mit zusammen über 120 Kontakten, und ist in fünf MUCs, wovon aber nur in einem übers Wochenende wirklich was los war. Parallel nutze ich XMPP mit den selben Accounts noch über ein Tablet und am Notebook. Über Signal habe ich in der selben Zeit zwei Nachrichten erhalten, und eine gesendet. Und bevor jemand fragt, der Akkuverbrauch von Syncthing ist nur so hoch, weil ich darüber gestern früh noch 5 GB an Bildern über WLAN aufs Handy geschoben habe. Bei den Backups die via Syncthing täglich im Hintergrund laufen taucht Syncthing normalerweise gar nicht in der Statistik auf... Gruß Norbert -- Mailing-Liste der Linux User Schwabach (LUSC) e.V. Vor und beim Posten bitte => http://lusc.de/List-Netiquette <= und => http://lusc.de/List-Howto <= beachten. Danke!