Am Mittwoch, 31. Oktober 2012 schrieb Sven Velt: > Hi! Hi Sven! > > Ich hab das ja mit KDE schon inklusive. Und mittlerweile funktioniert > > Nepomuk ja auch. Ich hab damit schon Dateien gefunden, von denen ich > > gar nicht mehr wusste, dass sie noch da waren :) > > > > Allerdings läuft das nicht zentral auf einem Server. > > Über Sinn und Unsinn pro User eine MySQL-Instanz laufen zu lassen, lass > ich mich jetzt mal nicht aus - oder ist das inzwischen > anders(brauchbar) gelöst? Wir haben in Treuchtlingen pro Server ein > paar Dutzend KDE-Sessions laufen. Ich könnte mir vorstellen, dass da > der > "Single-User-Computer"-Ansatz von KDE die Kiste relativ schnell an die > Wand fährt. Mist, nun hab ich doch mehr dazu gesagt, als ich wollte ;-) Ei, jei, jei. Der Sven beschäftigt sich mit KDE… Du verwechselt da ein paar Dinge. Akonadi, die PIM-Metadaten-Zwischenspeicherlösung, nutzt standardmäßig MySQL. Akonadi kann aber auch PostgreSQL und SQLite 3 verwenden. MySQL und PostgreSQL dürfen auch woanders laufen. Ich hab das bei teamix mittlerweile mit PostgreSQL so eingerichtet, da ich die Datenbank an sich auch nicht so gerne auf einem NFS laufen lassen möchte. Die Konfiguration dafür liegt ihn: martin@merkaba:~> cat .config/akonadi/akonadiserverrc [%General] Driver=QPSQL [QPSQL] Name=akonadi Host=/home/martin/.local/share/akonadi/socket-merkaba Options= ServerPath=/usr/lib/postgresql/9.1/bin/pg_ctl InitDbPath=/usr/lib/postgresql/9.1/bin/initdb StartServer=true [Debug] Tracer=null Hier auf dem Laptop hab ich es lokal pro Benutzer laufen. Da ich dann fürs Backup alle Daten im Homeverzeichnis des Benutzers liegen hab, und mir das nun auch egal ist, ob bei maximal zwei gleichzeitig laufenden KDE-Sitzung mal ein PostgreSQL mehr läuft. Ich hatte es auch mal mit einem zentralen lokalen PostgreSQL laufen, bemerke aber subjektiv keinen Unterschied. Host kann eben ein anderer Host sein. Und dann gibts noch ein paar andere Optionen wie User, Passwort und Port, soweit ich mich erinnere. Das entsprechende Qt SQL-Modul ist auch noch erforderlich. > Bliebe die Frage, ob man das Ding irgendwie von Multi-User (aka > "Rechte-Management aus den Verzeichnissen/Dateien übernehmen") > überzeugen kann oder nicht... Wenn ich nicht gerade was anderes an der > Backe hätte, würd ich mir's glatt mal anguggen... Nepomuk indes verwendet die Datenbank Virtuoso und damit auch einen anderen Datenbank-Dialekt namens SPARQL. Und da kenne ich derzeit keine Lösung dafür, dass Virtuoso zentral laufen zu lassen. Vielleicht geht das auch. Ich habe aber noch nicht davon gehört. In der einzigen ausführlichen Anleitung, die ich kenne, finde ich davon nichts¹. Auch im Userbase-Artikel ist nichts². Auch auf Techbase finde ich auf den ersten Blick nichts³. Eine Suche nach „Nepomuk central database“ brachte mir auch keine Erleuchtung. Ich würde im Zweifelsfall mal in der Nepomuk-Mailingliste nachfragen[4]. Wär ja doch eine nette Funktion und Virtuoso selbst kann meines Wissens ohne Weiteres zentral laufen. Ob jetzt eine oder mehrere Datenbank-Server auf einem System so einen großen Unterschied machen? Du verlierst halt den Vorteil des internen Schedulings aller Anfragen durch einen Datenbank-Server. Den Overhead durch mehr Prozesse schätze ich eher als gering ein – bei PostgreSQL und MySQL, bei Virtuoso wäre ich mir da nicht so sicher. Wäre im Zweifelsfall natürlich nachzuprüfen. Der Speicherverbrauch wäre wahrscheinlich etwas höher. Und ein Tuning der Datenbank schwieriger. Ich denke, das letzte ist noch mit der größte Nachteil. Und gerade bei den Datenmengen, die Nepomuk produziert, könnte das eine Rolle spielen. Akonadi kommt in Debian ja bislang standardmäßig nur fürs Addressbuch zum Einsatz, da Debian immer noch KDEPIM 1 in der Version 4.4.11.irgendwas einsetzt. Akonadi wird ein Thema, wenn Mail-Metadaten auch drin landen, die Debian KDE Entwickler also KDEPIM 2 als Pakete anbieten. Ich rechne damit, wenn sie KDE 4.10 bereitstellen. Was noch dauern kann. Um mal einen Eindruck von den Datenmengen, die Nepomuk produziert, zu bekommen: martin@merkaba:~/.kde/share/apps/nepomuk/repository/main/data/virtuosobackend> ls -lh insgesamt 5,8G -rw-r--r-- 1 martin martin 164K Dez 12 2011 soprano-virtuoso.cpt-after- recov -rw------- 1 martin martin 5,8G Nov 1 11:33 soprano-virtuoso.db -rw-r--r-- 1 martin martin 14 Okt 29 11:42 soprano-virtuoso.lck -rw------- 1 martin martin 0 Nov 28 2011 soprano-virtuoso.lock -rw-r--r-- 1 martin martin 3,2M Okt 30 21:19 soprano-virtuoso.log -rw-r--r-- 1 martin martin 0 Nov 28 2011 soprano-virtuoso.pxa -rw-r--r-- 1 martin martin 10M Okt 29 11:42 soprano-virtuoso-temp.db -rw-r--r-- 1 martin martin 155 Nov 1 11:33 soprano-virtuoso.trx -rw-r--r-- 1 martin martin 904 Dez 11 2011 soprano-virtuoso.trx-after- recov Ja, das sind 5,8 GiB. Allerdings für ein Homeverzeichnis mit 200 GiB und mehr als einer Millionen Dateien. Mails auf KMail Maildir-Verzeichnissen schloss ich allerdings aus. Das macht KDEPIM 2 dann sowieso selbst. Da ich auch mitbekomme, was Nepomuk-Entwickler gerade alles an Optimierungen einbringen, würde ich mit dem Einsatz von Nepomuk im Behörden/Unternehmensumfeld noch etwas warten. Auf KDE SC 4.10 oder gar KDE Frameworks 5. Vor allem, da sie den doch etwas fehlerhaften Strigi Indexer gerade entsorgt und durch was Eigenes ersetzt haben. Ich halte es für sinnvoll, wenn Du Deinen Wunsch nach einer zentralen Virtuoso-Instanz einfach mal auf der Nepomuk-Mailingliste einbringst. Es greift auf Virtuoso via Soprano-Backend zu: martin@merkaba:~/.kde/share/config> cat nepomukserverrc [$Version] update_info=nepomukstrigiservice-migrate.upd:nepomukstrigiservice-migrate [Basic Settings] Start Nepomuk=true [Service-nepomukfileindexer] autostart=true [main Settings] Maximum memory=512 Storage Dir[$e]=$HOME/.kde/share/apps/nepomuk/repository/main/ Used Soprano Backend=virtuosobackend Und vielleicht läßt sich dieses irgendwie konfigurieren. Finde ich aber in meinem Homeverzeichnis und in /etc keine Hinweise zu. Ein anderes Thema sind inotify-Watches, womit Nepomuk das Anlegen, Löschen und Verschieben von Dateien erkennt: martin@merkaba:~> cat /etc/sysctl.d/nepomuk.conf # Für Nepomuk File Indexer # martin@merkaba:~> find -type d | wc -l # 34515 # # merkaba:/proc/sys/fs/inotify> cat max_user_watches # 8192 fs.inotify.max_user_watches = 200000 PS: Ich habs auf meiner Workstation bei teamix mit einem NFS- Homeverzeichnis laufen. Das funktioniert an sich. [1] http://kdenepomukmanual.wordpress.com/2012/02/06/detailed-kde-nepomuk- manual/ [2] http://userbase.kde.org/Nepomuk [3] http://techbase.kde.org/ [4] https://mail.kde.org/mailman/listinfo/nepomuk Ciao, -- Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de GPG: 03B0 0D6C 0040 0710 4AFA B82F 991B EAAC A599 84C7 -- Mailing-Liste der Linux User Schwabach (LUSC) e.V. Vor und beim Posten bitte http://lusc.de/List-Netiquette < und http://lusc.de/List-Howto < beachten. Danke!