Am So, 19.07.2009, 15:43, schrieb Gerhard Galsterer: > ... schaut recht Benutzerfreundlich aus, kostet aber. Genau habe ich > das noch nicht durchschaut. Ich würde aus teils beruflichen, teils privaten Gründen von den Profi-ITlern unter euch gerne erfahren, warum diese wischiwaschi-blabla-Vermarktung von IT scheinbar so gut funktioniert. Ich stelle mir das ungefähr so vor: Chef von Firma XY erwartet, dass alles reibungslos funktioniert auch die IT und Kommunikationstechnik. ITler der Firma XY- falls vorhanden, was natürlich eine gute Voraussetzung wäre - sagt, dafür brauchen wir einen Mailserver oder ein VPN oder was auch immer. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, der Typ kennt sich aus und macht das dann evtl. mit einem externen Spezialisten zusammen (was das Risiko birgt, dass er damit Verantwortung übernehmen würde und somit seinen Job riskiert, aber auch die Chance, dass er sich unersetzlich macht) oder er kennt sich nicht aus und braucht einen Dienstleister. Wenn er einen externen Dienstleister braucht, dann verhält er sich genauso wie beim nicht vorhandenen ITler, der sich so nebenbei um die Firmencomputer kümmert. Er sucht also jemanden, der ihm verkauft, dass alles funktioniert und der Chef zufrieden ist, dieser jemand sollte also auf seinen Chef einen professionellen Eindruck machen, also "Erfahrung mit genau diesen Fällen", "Innovation", "Sicherheit", "Supersicherheit", "noch mehr Sicherheit", "Zertifizierung", "eiermilchlegende Wollmilchsau", "superinnovativeshightechunternehmen", wir machen nicht einfach IT sondern wir machen Dich glücklich, reich, sexy, potent etc.pp. Und wie geht es dann weiter, wird ihm dann einfach das verkauft, was er braucht, oder kriegt er dann erst mal einen Consulting-Vertrag aufs Auge? Ich staune immer wenn ich mich bei XING umsehe - es gibt ja eigentlich fast nur noch Consultants. Programmierer z.B. scheinen völlig ausgestorben zu sein. Es gibt sie nicht mehr, mindestens Projektleiter - frage mich nur, wenn die alle leiten. Wenn der Kunde nun seine IT-Lösung erhält wäre das natürlich langweilig und nicht sehr ergiebig, besser man verkauft ihm erst mal ein Audit und dann gibt es bestimmt ganz viele neumodische englischsprachige Worte für Dinge, für die er dann weiterhin bezahlt, im Rahmen der erbrachten Consultingleistungen? Ich an der Stelle des Kunden-ITlers würde mich eher dafür interessieren, wie das konkrete Problem angegangen werden soll. Wäre ich in so einem Job würde ich das natürlich nie zugeben, denn das würde vermutlich zeigen, dass ich unprofessionell bin und die Dinge viel zu komplex sind, um sie so einfach zu betrachten und so einfache Lösungen zu suchen an sich schon leichtfertig ist. Oder kann es sein, dass die Kunden vielleicht gar nicht wissen, dass sie ein VPN brauchen, sondern eher wissen, dass Sie von der Filiale aus auf die Appliance der Zentrale zugreifen möchten und gehört haben, dass das auch sicher sein sollte? Ich stelle immer fest, dass zwar genau das geboten wird, was der Kunde unbedingt braucht - aber sich keiner darüber äußert, was das ist. Geht es nur mir so, dass ich diese Form der Vermarktung nicht überzeugend finde? Scheinbar schon, denn das machen ja alle und sind damit im Geschäft. Als Mensch, der sich mit Werbung und Vermarktung beschäftigt und der deshalb wissen sollte, wie sowas funktioniert bin ich an dieser Stelle etwas ratlos und würde mich über Kommentare von der "anderen Seite", den Kunden und den ITlern freuen. Oder ist das Ziel wirklich, dass der Kunde denkt, "ich weiß zwar nicht was die machen, wie sie es tun und wozu man es braucht, die sind auch nicht billig, machen aber (deshalb?) einen sehr professionellen Eindruck". So ähnlich, Gerhard, habe ich den von Dir zitierten Satz empfunden. Viele Grüße Ralph -- Mailing-Liste der Linux User Schwabach (LUSC) e.V. Vor und beim Posten bitte => http://lusc.de/List-Netiquette <= und => http://lusc.de/List-Howto <= beachten. Danke!