Hallo zusammen, folgender Zeitungsartikel stand heute im "Schwabacher Tagblatt". Windows und Linux : Das Ende einer ,Lieblingsfeindschaft' Kunden wollen beide «Welten» auf dem PC zusammenbringen - Kongress «Open Source meets Business» in Nürnberg Brückenbau in der IT: Microsoft und die Entwickler von Opensource-Software rücken näher zusammen, wie sich auf einem Kongress mit 720 Teilnehmern zeigte. Eigentlich längst überfällig, schließlich möchten Unternehmen Betriebssysteme und Anwendungen aus beiden Welten nutzen. NÜRNBERG - Einst bezeichnete Microsoft-Chef Steve Ballmer das alternativen Computer-Betriebssystem Linux als «Krebsgeschwür». Die Fronten zwischen dem Riesen aus Redmont und der Linux-Gemeinde in aller Welt waren verhärtet. Im Gegenzug galt Microsoft jahrelang als Lieblingsfeind der Linux-Community, und noch heute überkommen so manchen Linuxianer Bauchschmerzen, wenn er das Wort Microsoft auch nur hört. Doch was für die einen Religion ist, bedeutet den anderen Big Business. Denn die Kunden wollten und wollen es anders. Sie möchten auf ihren Rechnern beide Welten zusammenbringen und nutzen: die Windows- und die Linuxwelt. Erste Annäherungsversuche seitens Microsoft gab es bereits 2004. In diesem Jahr präsentierte sich die Gates-Firma erstmals auf dem «Linuxtag» in Karlsruhe, einer großen Messe zum Thema Freie Software und Linux. Im November 2006 vereinbarte Microsoft schließlich eine Kooperation mit der US-amerikanischen Opensource-Schmiede Novell. «Wir unternehmen derzeit die ersten Schritte in einer Entwicklung von proprietärer hin zu Opensource-Software», sagte Novell-Mann Roger Levy auf einer Podiumsdiskussion während des internationalen Kongresses «Open Source Meets Business», der mittlerweile zum dritten Mal in der Opensource-Hochburg Nürnberg stattfand und gestern zu Ende ging. *Schwergewichte der Branche * Unter den Teilnehmern fanden sich einige Schwergewichte der Branche, etwa Microsofts Chef-Stratege für die Entwicklung von Opensource-Software, Sam Ramji und die beiden Technikchefs der Opensource-Anbieter Novell und Red Hat, Roger Levy und Paul Cormier. «Opensource ist ein Markt, der sich entwickelt», ist sich dabei Microsoft-Mann Ramji sicher. Und man rückt weiter zusammen. So verkauft Microsoft im Rahmen einer Partnerschaft mit Novell nun auch jene Suse-Linux-Distributionen, die unter der Federführung von Roger Levy in Nürnberg entwickelt werden. Und gemeinsam mit Novell will Microsoft «für die Interoperabilität der Systeme» sorgen, so dass die Kunden beide Systeme nahtlos nutzen können. Das Ballmersche «Krebsgeschwür» scheint wohl Geschichte zu sein. Insider meinen jedenfalls, dass die «Chemotherapie» angeschlagen habe und Ballmer wieder gesund sei. Ein Umdenken ist dabei vor allem für die Redmonter von großem Interesse, legt doch Linux als Serverbetriebssystem ein rasanteres Wachstum hin als Microsofts vergleichbare Software. So bezeichnete Red Hats Technikchef Paul Cormier das Innovationstempo in der Opensource-Entwicklung als dessen klare Stärke. Dass Opensource-Software Zukunft hat und dabei «die richtigen» Geschäftsmodelle eine wichtige Rolle spielen, zeigte auch die Verleihung des mit 75 000 ¤ dotierten «Open Source Business Awards». Gestiftet hat den Preis das in Nürnberg beheimatete Netzwerk «Open Source Business Foundation», das bis vor kurzem noch unter dem Namen «Linux Business Campus Nürnberg» firmierte. *Hoch dotierte Preise* Der Preis gilt als einer der höchstdotierten für Businessplan-Wettbewerbe in Europa. Den ersten Platz und damit 50 000 ¤ konnte die junge Dortmunder Opensource-Firma Rapid-I entgegennehmen, mit deren Software große Datenbestände von Unternehmen ausgewertet werden, um darin Muster zu erkennen. Weitere Preise gingen an das Opensource-Unternehmen Open Bravo aus Spanien, den Hannoveraner Spezialisten für Datenoptimierung, Brox und die Freiburger Opensource-Dienstleister Coresystems. /Ilona Hörath/ Schönen Tag noch :-) mfg sudo