* Frank Ulherr schrieb: > > Ja, das kann man sogar automatisieren. Ich häng mal eine e-mail dran, > > die vor einiger Zeit über die BAfH Mailingliste ging. ...und hier noch die Erklärung dazu: > Sicher habt ihr gemerkt, dass der erste Text gar nicht so unleserlich ist, > wie er auf den ersten Blick aussieht. Vor allem, wenn man 'nicht so genau > hinschaut', die ohnehin schon kurzsichtigen Augen etwas zusammenkneift > und den Blick laessig ueber die Zeilen schweifen laesst: > > 'Es hnlaedt scih auch nhict um enie neue Kduienorg, wie eniige von ecuh > dhctean,' > > sondern um ein ganz simples Skript, das jeweils den Anfangs- und > Endbuchstaben eines jeden Wortes stehen laesst und den Rest random > neu verteilt. > Es gibt deshalb auch kein Programm zur Dekodierung, das ein paar > Bastard-Leser prompt bei mir eingefordert haben, weil eine > Zufallsverteilung nicht so leicht rueckgaengig zu machen ist ;-) > Was man machen koennte: ein sehr grosses Lexikon nehmen und systematisch > nach Anagrammen suchen. Dann bekommt man fuer jedes Wort 1...N Anagramme > und muss mit Hilfe einer deutschen Grammatik (die es es bekannterweise > nicht gibt!) hoffen, die richtige Wortkombination herauszufinden. Das > ist ein erstaunlicher Aufwand - und nicht mal dann ist garantiert, dass > man den urspruenglichen Text wieder hinbekommt! > Wie kommt es dann, dass jeder halbwegs faehige Alphabet es mühelos > schafft, so einen massakrierten Text zu lesen? > > Um der Antwort naeher zu kommen, habe ich ein paar Experimente mit > Erstsemestern gemacht (Erstsemester sind die idealen Versuchkaninchen; > sie halten einen nicht mit blöden Fragen auf, weil bei ihnen die > Vorstellung vom akademischen Halbgott mit Titel noch unverfaelscht > vorhanden ist! Leider verliert sich das spaeter ziemlich schnell...): > > Wenn man anstatt nur des ersten und letzten Buchstabens längere > Gruppen stehen laesst, z.B. in Woertern mit mehr als 6 Buchstaben die > ersten 2 und die letzten 2, in Woertern mit mehr als 9 Buchstaben die > ersten und letzten 3 usw., dann - aendert sich gar nichts! > Die Erkennung wird also nicht besser (und auch nicht schlechter). > > Wenn man bei Woertern mit mehr als 6 Buchstaben die Laenge um einen > Buchstaben zufallsgesteuert aendert, also entweder einen Buchstaben > weglaesst oder irgendeinen Buchstaben einfuegt, geht die > Erkennungsleistung runter, aber nicht viel. > > Wenn man dagegen die 'inneren' Buchstaben voellig random auswaehlt, > also alle Buchstaben des Alphabets zufaellig in Wortinneren verteilt, > dann ist es mit der Erkennung schlagartig vorbei! Nix geht mehr! > > Und schliesslich noch eine interessante Beobachtung: Die > Erkennungsleistung scheint mit der Geschwindigkeit zu korrelieren, mit > der die Kaninchen sonst normalerweise lesen. D.h. ein Kaninchen, dass > ueblicherweise für eine Seite Text nur eine Minute braucht, hat weniger > Schwierigkeiten, als ein Kaninchen, das 5 Minuten braucht.